Verfeinerte Operationstechniken und rasante technische Fortschritte haben zu beeindruckenden Spitzenleistungen in der Prothetik geführt. Vom Behindertensport bis zu den Paralympics wird anschaulich demonstriert, was motivierte Prothesenträger vollbringen können. Wenn Oberschenkelamputierte die 100-Meter-Strecke in weniger als 13 Sekunden laufen, ist dies durch die perfekte Interaktion von Mensch und Technik möglich.
Ziele im Alltag von Prothesenträgern stellen andere Herausforderungen dar, denn bei den Grunderkrankungen der meisten Amputierten ist die eigenständige Bewältigung des Alltags bereits ein großer Reha-Erfolg. Mehr als 85 % der Beinamputationen in Europa sind durch arterielle Durchblutungsstörungen bedingt. Die Patienten sind überwiegend älter und werden oft durch Auswirkungen ihrer Grundkrankheit – wie zum Beispiel Arterienverkalkung (PAVK, CAVK) oder Diabetes – zusätzlich eingeschränkt. Damit ist klar, dass die Prothesenversorgung höchst unterschiedlichen Ansprüchen genügen muss.
Orthopädietechniker haben ein breites Spektrum an Versorgungsmöglichkeiten entwickelt. Grundlage für die Auswahl ist die Ermittlung des Mobilitätsgrades, den der Patient im Laufe seiner Genesung voraussichtlich erreichen wird. Das Erlernen des neuen Gehens mit der Prothese ist meist langwierig. Optimale Ergebnisse gelingen nur im gut funktionierenden Reha-Team. Einen zentralen Beitrag leistet dabei die Orthopädietechnik.