Amputationen der oberen Extremität werden zu 90 % durch Trauma verursacht, 5-10 % durch Tumore. Eine weitere relevante Gruppe sind die angeborenen Fehlbildungen.
Amputationen nach Verletzungen im Bereich der oberen Extremität (der Arme) zeigen einen Altersgipfel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Am häufigsten sind dabei die sog. Mikroamputationen, v. a. Daumen- und Fingeramputationen. Mikroamputationen, also Amputationen v. a. im Bereich der Hand, sind dabei bis zu 15-mal häufiger als Amputationen des gesamten Unter- und/ oder Oberarmes. Männer sind insgesamt 4-mal häufiger betroffen als Frauen; eine Seitenpräferenz (also ob rechts oder links) besteht nicht. In der Statistik der Schwerbehinderten Menschen des Statistischen Bundesamtes aus 2015 sind rund 17.400 Menschen mit Teilverlust oder Verlust der oberen Extremität erfasst.
Da die obere Extremität und insbesondere die Hand in der menschlichen Ausdrucksform und dem Begreifen und Gestalten der Umwelt eine Schlüsselstellung innehat, sind die Wünsche der Betroffenen eine besondere Herausforderung. Myoelektrisch gesteuerte Armprothesen mit personalisierter Funktionseinstellung ermöglichen heute eine gute Integration der Prothesen in die Anforderungen des Alltags. Durch den Werkstoff Silikon konnte die Haftung der Prothesen am Stumpf optimiert werden und es ist nun möglich, ästhetisch ansprechende Prothesen zu fertigen.