Inkontinenzhilfsmittel

Inkontinenz stellt ein weitverbreitetes Gesundheitsproblem dar, das sowohl Männer als auch Frauen jeden Alters treffen kann. Der Begriff Inkontinenz umfasst die Urin- oder Harninkontinenz und die Stuhlinkontinenz.

Die Prävalenz der Harninkontinenz ist stark altersabhängig, bei den über 80-Jährigen leidet knapp ein Drittel darunter. In Deutschland sind über vier Millionen Menschen harninkontinent. Frauen sind drei- bis viermal so oft betroffen wie Männer. Auf Grund der demografischen Entwicklung wird die Prävalenz bis zum Jahr 2030 auf mehr als vier Millionen inkontinente Senioren ansteigen.

Gemäß einer 2010 durchgeführten Untersuchung ist das Thema auch in der ärztlichen Praxis und in Pflegeeinrichtungen ausgesprochen häufig: Bei Allgemeinärzten litten 56 % der über 50-jährigen Patienten an Harninkontinenz. Ein beachtlicher Teil von ihnen erhält keine adäquate Therapie. Der Hauptgrund dafür: Sie sprechen das Tabuthema Inkontinenz beim Hausarzt gar nicht an. In dieser Untersuchung waren es knapp 45 % der Inkontinenten, die sich selbst behalfen. Eine Harninkontinenz kann heute gut behandelt oder bewältigt werden. Sie bietet aber auch Raum für verschiedene Komplikationen. Wenn Urin häufig mit der Haut in Berührung kommt, kann es zu Hautreizungen kommen. Unbehandelt können sich gerade bei älteren oder bettlägerigen Menschen Geschwüre und Entzündungen ausbilden. Auch das Risiko einer Harnwegsinfektion ist bei Inkontinenz erhöht. Zudem fühlen sich die Betroffenen oft peinlich berührt durch ihre Unfähigkeit, den Urin oder Stuhl zu halten. Sie ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück. Als Komplikation einer operationsbedingten Inkontinenz in jüngeren Jahren können seelische Probleme mit Depressionen oder Ängste auftreten. Inzwischen stehen eine Vielzahl von operativen und konservativen Therapieoptionen zur Verfügung. Aufsaugende und ableitende Hilfsmittel gehören heute zum Versorgungsstandard. Kompetente Beratung und Betreuung sind jedoch erforderlich, um Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und durch die richtige Wahl der Produkte den Betroffenen Sicherheit und Schutz zu bieten.